Gitarre üben am Anfang: Tipps für Beginner


Gitarre üben am Anfang — wie geht das am besten? Viele meiner Schüler und Schülerinnen sind sehr motiviert und üben gerne. Das freut mich, denn so macht das Unterrichten auch Spaß! Aber um richtig effizient zu üben, gibt es bei einem Instrument wie der Gitarre ein paar Sachen zu beachten. Ich habe für Dich einige Ratschläge, wie Du Deine wertvolle Zeit auch als Anfänger möglichst sinnvoll zum Üben nutzen kannst. Gerade am Anfang ist das wichtig, damit Du Dich schnell weiter entwickelst und nicht Gefahr läufst, die Lust zu verlieren.

Fehler beim Gitarre üben gehören anfangs erst mal dazu

Mach Dich auf eins gefasst: am Anfang wirst Du vermutlich nicht klingen wie die Leute auf den Aufnahmen Deiner Lieblingsbands. Und vielleicht wirst Du auch erstmal Sachen machen, die streng gesehen “falsch” sind. Das ist am Anfang aber normal – und man darf das auch. Schließlich nimmt man ja Unterricht, damit der Lehrer Dich fördert, dabei aber wirklich grobe Fehler nicht durchgehen lässt. So einiges lässt sich auch hinterher noch verbessern oder umstellen. Und tröste Dich — am Anfang haben auch die Größten bestimmt noch nicht toll geklungen.

Eine junge Frau sitzt bequem auf einem Stuhl und verbringt die Zeit mit Gitarre üben oder spielen
Kann auch nicht schaden: entspannt sein beim Gitarre üben. © Kevin Grinvalds — Fotolia.com

Für das Gitarre üben am Anfang lege ich im Unterricht deswegen auch Wert darauf, übertriebenen Perfektionismus nach hinten zu stellen. Mit Betonung auf „übertrieben“ allerdings! Denn klar gibt es Sachen, die am Anfang beachtet werden müssen (z. B. die Fingerhaltung). Aber besteht das Lernen nicht daraus, dass man erst Fehler macht und dann sein Verhalten ändert? Also heißt die Lösung üben, besten so viel wie möglich — und wenn möglich so, dass es Spaß macht. Und am besten auch gleich das Gitarre Üben üben – also lernen, effektiv zu sein. Dann nutzt Du Deine Zeit auch wirklich gut. Ich gebe Dir hier ein paar Tipps dazu.

Regelmäßigkeit macht den Meister, auch beim Gitarre üben

Lehrbücher über so unterschiedliche Lebensbereiche wie Meditation, Yoga, Sport oder Fremdsprachen betonen eins: am besten ist es, regelmäßig zu üben! Das hat nicht nur mit den körperlichen Aspekten zu tun, die das Spielen eines Instumentes hat, sondern auch mit der Art, wie das Gehirn an sich lernt. Will sagen: Regelmäßigkeit ist auch wichtig, wenn es darum geht, als Anfänger Gitarre zu üben und zu erlernen. Und regelmäßig, das heisst im Idealfall: täglich.

Effizient Gitarre üben bedeutet also: es ist besser regelmäßig wenig zu üben als schubweise und unregelmäßig, aber dann viel. Doch wie viel regelmäßig ist notwendig? Wie viel man am Tag übt, hängt natürlich von den persönlichen Lebensumständen ab. Wenn Du irgendwie weiterkommen willst, würde ich von einer halben Stunde Minimum ausgehen. Manche Leute haben aber vielleicht nur eine Viertelstunde täglich. Aber egal, wie lang Deine Zeiteinheit fürs Üben ist: tägliches Üben ist am besten, am besten immer zur gleichen Zeit. Also: auch wenn Du an einem Tag mal nur fünf Minuten Zeit hast, hol die Gitarre raus und mach noch kurz was damit.

Stay in tune … and on the beat: Stimmgerät und Metronom

Manche Schüler wundern sich , wenn sie sich bei mir hinsetzen, und ich sage „erst mal stimmen“ (nach dem Motto: „Warum, ich habe doch zuhause gestimmt“). Dass ich das sage, hat einen Grund. Das Holz einer Gitarre arbeitet abängig von Temperatur- und auch Luftfeuchtigkeitsschwankungen, und eine Gitarre kann sich relativ schnell verstimmen. Deswegen: immer vor dem Üben oder Spielen oder nach Pausen kurz durchstimmen! So trainiert ihr euer Gehör, darauf zu achten, wie die Musik „richtig“ klingt. Das wird später von ungeheurem Nutzen sein. Genauso gilt: am besten gewöhnst Du Dir auch möglichst früh an, immer mit Metronom zu üben. Gerade das Metronom kann zwar am Anfang irritieren. Aber es ist auch unerlässlich, sein Gefühl für Timing zu optimieren.

Spaß haben beim Gitarre üben ist wichtig – Ziele sind es auch

Ich finde es durchaus wichtig, dass man beim Üben Spaß hat. Denn gerade wenn man viel übt, sollte man sich auf keinen Fall dabei langweilen. Sonst verliert man die Lust am Instrument oder an der Musik – und das ist fatal, ganz klar. Und wer sich selbst langweilt, langweilt womöglich auch andere. Allerdings solltest Du Dir beim Üben einen Plan machen. Schließlich kann man sich als Gitarrist*in schnell im Herumnudeln verlieren – gerade an der E-Gitarre, wo alles so toll klingt …

Um Dich weiterzuentwickeln, musst Du üben, was Du noch nicht kannst – auch wenn das vielleicht nicht immer Spaß macht. Also: freu Dich an dem, was du schon kannst, setz Dir aber auch klare Ziele, damit Du weiterkommst, die du dann verfolgst. Und auch an dem, was du glaubst, schon zu können, lässt sich bestimmt noch was verbessern. Disziplin ist eine gute Sache! Als Ausgleich kannst du es Dir immer noch auf den Plan setzen, mal komplett loszulassen und zu sehen, was sich zwischen Dir und Deinem Instrument spontan im Moment entwickelt – z. B. ein oder zwei Mal in der Woche.

Strukturiert Gitarre üben: mach Dir einen Plan

Effizientes Üben hat Parallelen zum Zeitmanagement. Nachdem Du Dir Deine Ziele gesetzt hast, machst Du Dir eine Liste mit Punkten, an denen Du konkret arbeiten möchtest. Das bringt Dir schon mal eine große Erleichterung: Du musst nämlich keinen Gedanken daran verschwenden, was Du als nächstes tun musst. Schließlich kannst du ja nach einer gewissen Zeit (irgendwas zwischen 5 und 20 Minuten, abhängig davon, wieviel Zeit Du insgesamt hast) zum nächsten Programmpunkt übergehen! Auf die Liste gehören zum Beispiel Punkte wie: Fingerbeweglichkeit, Links-Rechts-Synchronisation, Fingermuskulatur stärken bzw. Ausdauer steigern (Stichwort Barrégriffe!), Skalen oder Tonmaterial ausbauen, bekannte Stücke auswendig lernen, neue Stücke erarbeiten.

Wichtig ist es auch, einfach anfzuangen und sich dann zu steigern. Die Finger und Arme wollen – wie im Sport – erst mal warm werden. An den Anfang stelle ich mir persönlich daher Aufwärmübungen. Auch Du kannst mit den simplen Sachen beginnen und dich dann steigern. Überhaupt gilt es, das Ganze langsam aufzubauen! Von Null auf hundert, das wird nicht viel bringen, außer vielleicht Schmerzen. Die Arme sind im Alltag ohnehin vielbeschäftigt und mögen zu viele monotone Beweungen nicht. Von daher: steiger dich langsam und baue Schnelligkeit und Kondition langfristig auf! Das gilt besonders für Bewegungen, die der Bewegungsapparat noch nicht so gut kennt. Als Beispiel hierfür könnten dienen: Barrégriffe, Hammer-Ons bzw. Pull-Offs oder auch anspruchsvollere Zupfmuster mit den Fingern der rechten Hand.

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